Methode der Analyse - sehr gut für irrationale Ängste
Bei Ängsten, die uns blockieren, haben wir häufig irrationale Gedanken. Bei einer sozialen Phobie z.B. haben wir Angst, uns zu blamieren, wenn andere Menschen um uns herum sind. Du gehst durch die Fußgängerzone mit deinem Kaffee to Go und plötzlich kommt dir der Gedanke: „Was ist, wenn ich mir den Kaffee jetzt drüber schütte? Das ist voll peinlich!“ In solchen Momenten ist es eine gute Methode, inne zu halten und die Beobachterposition einzunehmen. Stell dir vor, du bist jetzt ein klügeres, schöneres und weitaus fähigeres Wesen, als dieser kleine Mensch, indem du steckst und du betrachtest die Situation von außen. Voller Mitgefühl, Überblick und Verständnis fragst du analysierend: „warum sollte das jetzt geschehen, dass ich den Kaffee verschütte? Ich halte ihn doch fest in meinen Händen. Und wenn doch? Dann kann ich auch mal über mich selbst lachen. Das zeigt doch nur Größe! Dann kauf ich mir halt einen neuen!“
Aus der Beobachterposition bemerkt man dann häufig, dass die Gedanken völlig überzogen und irrational sind und kann sich auf das Wesentliche besinnen.
Stell dir einen Wasserfall vor, der eiskalt ist. Du stellst dich darunter und das Wasser prasselt unangenehm auf deinen Kopf. Es ist der gleiche Druck, den die täglichen, negativen Gedanken haben, die auf einen einprasseln. Aber du kannst einen Schritt zurücktreten und den Strom beobachten. So gewinnst du Abstand und das Gefühl ist nicht mehr so unangenehm.
Die Analyse ist wie ein kritisches Hinterfragen der eigenen Gedanken. Diesen kritischen Geist bewahrt man sich am besten für alle Informationen, die am Tag auf uns treffen.
Methode des guten Verlaufs
Ähnlich gut, aber mit einer kleinen Vorbereitungszeit funktioniert die „Methode des guten Verlaufs“. Du stehst vor einem Prüfungsgespräch. Du hast dich für eine Stelle beworben und sollst dich nun den schwierigen und persönlichen Fragen der Personalabteilung stellen. Tausend Gedanken gehen dir durch den Kopf, was sie alles Fragen könnten und wie schlecht du dann abschneiden würdest. Aus dem oben genannten Wissen kannst du dir jetzt denken, dass genau das eintreten wird wovor du Angst hast, wenn du dich nicht aus diesem Zustand der Nervosität und Angst herausholst.
So häufig wie möglich, machst du die Methode des „guten Verlaufs“. Am besten schon viele Tage oder Wochen zuvor. Sobald du also weißt, dass bald eine Stresssituation auf dich wartet setzt du dich hin und schließt die Augen. Bring dich erst einmal mit deinem Atem und der Fühlübung, die du oben kennen gelernt hast in eine neutrale Geisteshaltung. Mach das so lange, bis du merkst: „ok, ich bin jetzt nicht mehr so sehr in der Angst. Ich kann mich tatsächlich auf das Fühlen meines Körpers konzentrieren.“ Dann kannst du in die herzzentrierte Atmung gehen, die du von der Herzkohärenzatmung kennst. Aber das wichtige bei dieser Methode ist nun, dass du dir den wunderschönsten Verlauf der Situation vorstellst und alle Gefühle empfindest die damit einhergehen. Wie wäre es also, wenn die Prüfer total nett zu dir wären und du auf jede Frage die beste Antwort parat hast. Wie würdest du dich verhalten? Du würdest ständig lächeln und sympathisch rüberkommen. Wie würdest du dich fühlen? Du würdest dich freuen, hier sein zu dürfen und diesen Tag als Gewinn in deinem Leben ansehen. Fühle diese Emotionen und vollziehe das Geschehen gedanklich nach. Mit diesen Gedanken und Emotionen gehe aus der Vorstellungsübung. Erst, wenn du diese Gedanken und Emotionen an den Tag legst und beibehältst, betrittst du als anderer Mensch die Prüfungssituation! Dann hast du den Kreislauf deiner Gedanken durchbrochen und wenn du das immer wieder wiederholst, dann konditionierst du dich selbst. Du verbindest allmählich Prüfungssituationen mit einem positiven Gefühl. Das sorgt dafür, dass du keine Denkblockaden und keinen Blackout mehr erleidest. Deine Wahrnehmung bleibt offen.